Seit dem 1. Oktober 2015 steht Microsoft Exchange in der Version 2016 zur Verfügung. Vor allem in den Bereichen Zusammenarbeit, Outlook Web, sowie der Suche hat sich einiges getan.
Nachfolgend möchte ich kurz auf die acht wichtigsten Neuerungen eingehen.
1. Überarbeitete Outlook Web Oberfläche
Die frühere Outlook Web App wurde umbenannt und heisst nun „Outlook on the Web“. Doch nicht nur der Name ist anders. So bietet „Outlook on the Web“ neu die Möglichkeit einen neuen Termin für eine Besprechung vorzuschlagen, eine verbesserte HTML Ansicht und die neue einzeilige Postfachansicht. Ebenso wurde die Anzeige auf Smartphones und Tablets verbessert.
2. Bessere Zusammenarbeit
Die Strategie „Mobile-First, Cloud-First“ zeigt sich ganz klar auch bei Exchange 2016. Mittels der Funktion „Modern Attachments“ können auch Mails mit (grossen) Anhängen versendet werden. Der Anhang selbst befindet sich aber nicht in der Mail, sondern wird auf SharePoint 2016 oder OneDrive for Business gespeichert. Die Mail enthält lediglich einen Link zum entsprechenden Anhang. Dadurch wird es noch einfacher, gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten und den Überblick über die verschiedenen Versionen eines Dokumentes zu behalten.
3. Schnellere Suche
Die Suche in Exchange Server 2016 wurde in Punkto Geschwindigkeit erheblich verbessert. Um in den Genuss der verbesserten Suche zu kommen, wird Outlook 2016 oder Outlook on the Web vorausgesetzt.
4. Erweiterte Sicherheit
Ebenso die Data Loss Prevention (DLP) Funktionen wurden in Exchange Server 2016 verbessert und erweitert. So sind 30 neue Datentypen für sensible Informationen hinzugekommen. Für DLP und Transportregeln stehen integrierte Funktionalitäten bereit, welche bei der Klassifizierung von Inhalten durch ein Drittanbietersystem ausgelöst werden können.
5. Einfachere Archivierung
Für Benutzer mit riesigen Postfächern stellt Exchange Server 2016 automatisch zusätzliche Archiv-Postfächer bereit, sobald die Grösse des Archives die 100 GB Grenze überschreitet. Anschliessend geschieht dies in 50 GB Schritten. Die zusätzlichen Archiv-Postfächer werden dem Benutzer als separate Postfächer angezeigt.
6. Bessere Hybrid Bereitstellung
Mit der verbesserten Hybrid Funktionalität lässt sich die lokale Exchange-Umgebung auf die Cloud ausweiten. In Hybrid Szenarien lassen sich die lokalen Postfächer durch diverse Cloud Services erweitern. So kann die lokale Exchange Umgebung zum Beispiel durch die Funktionen Exchange Online Protection, Exchange Online Archiving, Azure Rights Management und Office 365 Message Encryption ergänzt werden.
7. Geänderte Architektur
Die beiden von Exchange 2013 bekannten Rollen „Client Access Server“ und „Mailbox Server“ sind nun in der Exchange 2016 Mailbox Rolle vereint. Somit ist kein Multi Server Deployment mehr möglich, sprich die beiden Rollen können nicht mehr auf getrennten Servern bereitgestellt werden.
Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass für den Betrieb einer Database Availability Group (DAG), bzw. für die Lastverteilung kein Windows NLB mehr eingesetzt werden kann. Für dieses Szenario muss auf einen (Hardware) Load Balancer zurückgegriffen werden muss.
8. MapiHTTP als Standard Protokoll
MapiHTTP ist nun das Standard Protokoll für Outlook Clients welche mit Exchange Server 2016 verbunden werden. Outlook Anywhere gehört somit bald der Vergangenheit an. Für die Unterstützung von MapiHTTP wird allerdings Outlook 2013 SP1 oder neuer vorausgesetzt. Ältere Clients werden nach wie vor über Outlook Anywhere angebunden.
Veraltete, bzw. nicht mehr verfügbare Funktionen
Natürlich gibt es in jeder neuen Version auch immer wieder Funktionen die nicht mehr verfügbar sind oder durch neue Technologien ersetzt wurden.
Bei Exchange 2016 sind dies unter anderem:
- Support für Outlook 2007
- Support für Exchange 2007
- MAPI/CDO